Das Bild aus dem Badezimmer wollen wir Euch nicht vorenthalten: Die 'Heizung' sah zwar aus wie aus dem Bürgerkrieg, funktionierte aber und war bitter nötig.
Wir sind nach dem Checkout erstmal in ein nettes 'Eatery' zum frühstücken gefahren. Ich weiß, in Deutschland sagt man 'gegangen' - aber hier fährt man echt alles mit dem Auto.
Wieder gab es ohne Probleme auch vegetarische (warme) Küche.
| Ein lieber Bär |
| Man fährt heute bequem zur Jagd im Wald |
| Komplette Tarnanzüge sind auch zu haben |
| Ein böser Bär (der im Hintergrund) |
| Die Rifle (Gewehr) Abteilung. Es gibt fast alles, nur keine schweren MGs |
Kurz vor Cathage dann das Highlight des Tages:
Als wir an einer Pferdekoppel vorbei fuhren, konnten wir gerade noch sehen wie ein Fohlen auf der Weide geboren wurde. Bis wir gewendet hatten und wieder zurück waren, lag es auch schon neben seiner Mutter auf der Wiese:
| Frisch geschlüpft und noch ganz nass |
| Klappt doch schon ganz gut - ganze 30 Minuten auf der Welt |
Jetzt hatte auch der Farmer mitbekommen was da auf seiner Weide los war. Mit ein paar Decken kam er an und rubbelte das Fohlen trocken. Bei seinem nächsten Aufstehversuch stützte er es ab und bugsierte es Richtung Muttermilch. Das Kleine schien gut auf dieser Welt angekommen zu sein.
Die Landschaft war jetzt überhaupt sehr ländlich geprägt und es standen auch einige ausrangierte Mähdrescher von John Deere rum. Das Wetter wurde immer besser und meine Fliesjacke konnte ich endlich ausziehen. Sogar die Sonne haben wir zum Abschluss des Tages noch gesehen.
Carthage hat sogar so etwas wie einen Stadtkern, rund um das steinerne (!) Rathaus.
Die Uhr am Rathausturm erinnerte mich irgendwie an "Zurück in die Zukunft".
Wir sind dann in ein (frisch eröffnetes) Cafe gegangen: Passend zur Route 66 heißt es "Mother Road Coffee".
Wieder trafen wir auf total nette Menschen. Das Cafe können wir empfehlen, die Brownies sind köstlich!
Im Rathaus gab es zur Entschädigung für das geschlosssene Museum auch noch eine kleine Ausstellung zum "Civil War". Danach sind wir ein wenig durch die Innenstadt gefahren und haben einige schöne Häuser fotografiert
und auch einen "Antiqueshop" (=Ramschladen) und einen Hardwareshop (=Alles was du nicht brauchst) angeschaut.
Nachdem wir (mal wieder) beim Italiener zum Essen waren sind wir in Joplin zum "Hideout" von Bonnie und Clyde gefahren. Hier haben sich die beiden im April 1933 mit ihrer Bande einige Tage versteckt. Als die Polizei kam, erschossen sie zwei der vier Polizisten (die wohl nicht wussten wen sie da vorfinden würden) und flohen mit dem Auto. Im Mai wurden sie verraten und in einem Hinterhalt von der Polizei in ihrem Auto erschossen. Das Auto wurde von mehr als 100 Kugeln durchsiebt und steht heute in Las Vegas.
| Sieht unscheinbar aus - war aber ein Gangsterversteck |
Direkt nach Joplin (welches in Kansas liegt) haben wir die Grenze nach Oklahoma überfahren (und damit drei Staaten an einem Tag geschafft).
Hier sind wir auch über eine sehr schöne alte Brücke gefahren und haben unsere erste Reiterin gesehen (auf dem Pferd mitten in der Stadt).
Nun sind wir in Miami (OK) in einem Lodge. Leider liegt es nicht weit von einem Bahnübergang entfernt. Lokführer in den USA haben viel Spaß: An jedem Bahnübergang dürfen sie für 10 Minuten volles Rohr ihr Horn tuten. Ich hoffe heute Nacht haben die frei - oder ich werde zum Tier.
Morgen fahren wir dann weiter durch die Staubschüssel (Dustbowl) Oklahoma. Von hier brachen in den zwanziger Jahren viele Farmer auf der Route 66 nach Kalifornien auf. Dort hofften sie Arbeit und Auskommen zu finden. Beschrieben in dem tollen Roman "Früchte des Zorns" von John Steinbeck.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Sonne
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