Am Morgen in Albuquerque sind wir erstmal in die "Altstadt" gegangen. Vom Motel nur 500 m entfernt liegt das 'historische' Zentrum der Stadt. Rund um die San Felipe de Neri Kiche (ca. 1790 erbaut) reihen sich mehrere ältere Häuser um eine zentrale Plaza. Ansonsten ist auch diese Stadt eher für die Autos als für Fußgänger gebaut.
Rings um die zentrale Kirche stehen ältere Häuser, oft mit einem spanisch / mexikanischen Flair. Alle wichtigen Informationen auf Schildern etc. sind hier auch immer zweisprachig in englisch und spanisch angegeben. Da es noch früh am Sonntag war, ist nicht viel los gewesen. Allerdings war die Kirche schon gut besucht. Vor der Kirche wurde Kaffee und Kuchen an die Kirchgänger verteilt.
Die ganze Innenstadt ist in erster Linie für Touristen angelegt und soll ein wenig Flair erzeugen. Überall gibt es indianisches Kunsthandwerk zu kaufen.
Zum Frühstück haben wir wieder ein kleines mexikanisches Cafe gefunden. Dort konnten wir ohne Probleme auch ein vegetarisches Frühstück bestellen. Mais Burittos.
An der Wand im Cafe eine der typischen Wandmalereien für indianische Kunst. Dieses Symobol eines Indianers begegnete uns noch an sehr vielen Hauswänden.
| Durchschnittskitsch an einer Hauswand |
| Eine uralte Kutsche vor einem Supermarkt |
Beeindruckend war die lange Regalreihe nur (!) mit Vitamintabletten. Als Ausgleich zum ungesunden Essen wirft man sich dann halt Vitamine ein.
| Dies sind wirklich nur Vitaminpillen in allen Variationen |
| In einem anderen Regal: Testosteron - rezeptfrei |
| Für den Muskelaufbau |
'Manhattan Projekt' während des zweiten Weltkriegs die Atombombe entwickelt und auch in der Wüste von Neu Mexiko getestet.
Deshalb hat die Stadt auch ein 'Nuklear Museum' welches wir uns nicht entgehen lassen wollten.
| Schon von Weiten zu sehen: Amerikanische Flugzeuge auf dem Aussengelände |
| Littlie Boy und Fat Man |
Das Ende des kalten Krieges wird allerdings begrüsst. Nicht ohne Verweise auf neue Bedrohungen wie Nord-Korea und Iran.
Natürlich geht es in dem Museum auch um die friedliche Nutzung von Nukleartechnik. Über Röntgen bis zur Atomkraft zur Energieerzeugung wird berichtet. Ganz am Ende gibt es sogar einen Bereich für erneuerbare Energien wie Wind, Sonne und Wasserkraft. Die Beispiele für Solarenergie kommen aber aus Deutschland. Dabei haben z.B. die Wüstenlandschaften hier die besten Bedingungen für Energieerzeugung aus Wind- und Sonnenkraft.
| B29 Bomber |
Das Außengelände ist noch einmal eine andere Dimension der nuklearen Zerstörungskraft.
| B52 Bomber |
| Titan Rakete |
Nach dem zwiespältigem Besuch im Museum sind wir weiter nach Westen aufgebrochen und jetzt auch durch Reservationen von Indianern gefahren.
Das Leben und die Bedingungen in diesen Gebieten sind einfach schlecht. Die meisten Orte machen einen armseligen Eindruck. Die Indianer wurden ganz bewusst in trostlosen und kargen Landschaften angesiedelt und so leben viele von ihnen auch heute noch in Armut.
In einer Stadt haben wir eine typische Kirche besichtigt.
| Könnte so in jedem Western vorkommen |
| Wunderbarer Altar, ansonsten auffallend der festgestampfte Lehmfussboden |
| Heiligenverehrung |
Irgendwo auf der Strecke haben wir dann die 2.000 Meilengrenze erreicht. Das war schon ein hartes Stück Arbeit. Ohne seine tolle Beifahrerin und Streckenfinderin hätte der Fahrer und Autor es nicht bis hierin geschafft. Wir sind im Schnitt 200 - 250 Meilen am Tag gefahren. Das und die vielen Eindrücke die wir bislang gesammelt haben, führten uns zu der Überlegung bald mal einen Ruhetag einzulegen und nicht in einem der üblichen Motels am Straßenrand zu übernachten sondern uns mal etwas anders zu suchen. (Davon mehr im nächsten Blogeintrag).
In El Morro ist an einer Felswand ein nie versiegendes Wasserloch zu finden. Angesichts der Wüste ringsherum ein wichtiger Ort, eine Oase im Nirgendwo. Diese Oase war natürlich auch schon den indianischen Ureinwohnern bekannt, später
kamen die Spanier und danach die Siedler und US-Soldaten hierher.
Alle Gruppen haben sich in den Wänden des weichen Felsens verewigt und ihre Botschaften in den Stein gekratzt. Beeindruckende Zeugnisse der Geschichte des Westens.
Im Museum haben wir dann auch endlich das Siedlungsgebiet von Winnetou und seinen Mescalero Apachen gefunden. Übrigens kannte ein Park Ranger sogar Kar May - ungewöhnlich in den USA, aber er hatte Literatur studiert und da wurde Karl May extra behandelt da er nie in Amerika gewesen ist, aber so detailliert über das Land geschrieben hat.
| Winnetou lässt grüßen |
| In Errol Flynn's Zimmer auf El Rancho |
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